Wie leben die Bienen im Bienenstock? Welche Bienenwesen gibt es? Wieviel Arbeit steckt in einem Glas Honig? Was unterscheidet die Honigbiene von den Wildbienen und wie leben die? Und was hat das alles mit unserer Umwelt zu tun?

Mit diesen und weiteren Fragen dürfen sich die Kinder der Mühlenbergschule fortan beschäftigen und auseinandersetzen. 

Am 08.24.24 haben wir feierlich gemeinsam mit unserem Imker Ulrich Binnewies, unserem Bürgermeister Axel Passeier und Frau Posselt von der Allerzeitung unsere Bienen willkommen geheißen. Seit heute wohnen um die 70.000 junge Bienen mit ihrer Königin bei uns aus dem Schulhof, in einer äußerst hübsch gestalteten Bienenbeute, um für unsere kleine Schulimkerei fleißig Honig zu produzieren. Wenn alles gut läuft, dürfen wir in ca. vier Wochen schon den allerersten Honig schleudern und verkosten. Es war eine große Aufregung – nicht nur für die Bienen, die nun erstmal ihre Umgebung erkunden müssen. 

Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet, dass die Kinder eigene Handlungsmöglichkeiten entdecken, Lust am Gestalten ihrer Umwelt gewinnen, soziale Kompetenzen stärken, Selbstwirksamkeit erfahren und nutzen, lernen und dafür sensibilisiert werden, behutsam mit unseren natürlichen Ressourcen umzugehen, ein Gespür für die anderen und das andere zu bekommen, um Zukunftsperspektiven entwickeln und global denken zu können. 

Die Ressourcen unseres Planeten sind begrenzt und es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sie für eine gute Lebensgestaltung kommender Generationen ausreichen. 

Wir sind daher alle gefragt, einen Lebensstil zu entwickeln, der uns allen zusammen eine Chance lässt, der Ressourcen und Rohstoffe schont oder kurz gesagt: der nachhaltig ist.

Bildung kann man nicht unterrichten, aber wir können Bildungsprozesse von Kindern unterstützen, indem wir ihnen gute Bedingungen bieten und damit Grundlagen legen, die ein späteres Lernen komplexer Vorgänge erst möglich machen. 

Projekte mit Honigbienen bieten ein ideales Lernfeld, welches einen alltagsbezogenen Zugang zur nachhaltigen Entwicklung ermöglicht. Die Teilnahme an einer Schulimkerei fördert die Auseinandersetzung mit BNE-Schlüsselthemen wie z.B. Ökologie, Biodiversität, Landwirtschaft, Ernährung und Gesundheit. Die Kinder übernehmen zusätzlich zur kognitiven Auseinandersetzung mit Hilfe unseres ortsansässigen Imkers, die Verantwortung für Lebewesen, zu denen sie Empathie aufbauen.  Sie wachsen sichtbar an ihren Aufgaben und nicht zuletzt fördert und zwingt der Umgang mit Bienen das konzentrierte, ruhige Arbeiten. Die Kinder können eine Bindung zu den Tieren aufbauen, indem sie regelmäßig für sie sorgen. Andere verlieren die Furcht vor Insekten, indem sie mit ihnen und über sie lernen. 

Im Namen aller Mühlenbergkinder und meines Kollegiums möchte ich mich herzlich für die Unterstützung bei Imker Ulrich Binnewies bedanken, der durch seine ehrenamtliche Arbeit nicht nur seine Begeisterung für die Natur und die Bienen weitergibt, sondern junge Menschen motiviert, auch die kleinen Wunder wahrzunehmen und zu achten. Denn nur was wir kennen und lieben, können wir auch schützen!

Auch dem Förderverein sei hier nochmal unser expliziter Dank ausgesprochen für die Beschaffung und Finanzierung der zehn tollen Imkeranzüge. 

Katharina Gaschler

Schulleitung